Über Modern Sabbatical

Modern Sabbatical: Was ist das ?

Mit Modern Sabbatical möchte ich den etwas eingestaubten Begriff des Sabbatjahres ins 21. Jahrhundert holen und ihn gleichzeitig weiter fassen. Ein Modern Sabbatical ist nicht mehr nur das klassische Sabbatjahr an Universitäten oder im öffentlichen Dienst, für mich ist es vielmehr jede Form von längerer Auszeit, die über die regulären sechs Wochen Jahresurlaub hinausgehen.

Das kann unbezahlter Sonderurlaub, ein Gap Year zwischen Abi und Studium oder längere Lücke zwischen zwei Jobs meinen. Der Begriff ist weit und offen.

Denn worum es mir beim Modern-Sabbatical-Projekt geht, ist, alle Menschen, die wie ich den Traum der großen weiten Welt träumen, mitzunehmen, zu ermutigen und zu motivieren.

Sabbatjahr: Woher kommt das?

Das Wort „Sabbat“ kommt aus dem Hebräischen und bezeichnet im Judentum den siebten Wochentag, an dem keine Arbeit verrichtet und geruht werden soll. Eine Mikro-Auszeit sozusagen. Später wurde er auf den universitären Kontext übertragen. Jedes siebte Jahr durften Forschende für eine Auszeit vom „normalen“ Universitätsbetrieb nutzen und sich eigenen (Forschungs-)Projekten widmen.

Sabbatjahr im öffentlichen Dienst

Von den Unis schwappte das Sabbatjahr rüber in den restlichen öffentlichen Dienst. Beamte konnten z. B. auf ein Sabbatjahr hinsparen, indem sie sich drei Jahre lang nur drei Viertel (75 %) ihres Lohns auszahlen ließen, obwohl sie in Vollzeit arbeiteten. Im vierten Jahr – dem Sabbatjahr – hatten sie komplett frei, bekamen jedoch weiterhin 75 % ihres Gehalts. Dieses Modell gibt es bis heute, auch wenn weiterhin selbst im öffentlichen Dienst kein rechtlicher Anspruch darauf besteht. Während es vor einigen Jahren vor allem dafür genutzt wurde, um früher in den Ruhestand (Stichwort: Altersteilzeit) zu gehen, wird das Sabbatjahr mittlerweile auch gern mitten im Erwerbsleben genutzt − als vorgezogene Rente sozusagen.

Sabbatical als Mitarbeiter:innenmotivation in Unternehmen

Und nicht nur im öffentlichen Dienst dient es als Mittel zur Mitarbeiter:innenmotivation, auch viele namhafte, größere Unternehmen bieten ihren Mitarbeiter:innen diese Option. Denn gerade in Zeiten von zunehmendem Fachkräftemangel ist es an den Unternehmen, sich positiv hervorzutun und die Fachkräfte an sich zu binden. In den letzten Jahren war sogar zu beobachten, dass das Thema von seinem Nischendasein immer mehr in den Fokus von Unternehmen und Arbeitskräften rückte.

Modern Sabbatical: So kann’s aussehen

Und jetzt wäre ich auch schon bei Modern Sabbatical, das all diese Varianten mit umfasst, aber eben noch etwas breiter gedacht ist. Die unterschiedlichen Formen von längeren Auszeiten stelle ich dir an anderer Stelle im Detail vor. Hier erstmal ein paar Beispiele davon, wie ein Modern Sabbaticals aussehen kann:

  • ein Mini-Sabbatical im Schweige-Kloster in Thailand oder eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin in Indien;
  • ein regelmäßiges Mini-Sabbatical jedes Jahr für drei Monate;
  • ein Lehrer, der sich auf den Weg macht, um alle Länder, aus denen seine Schüler:innen stammen, kennenzulernen;
  • nach dem Tod der Oma ein Solo-Roadtrip durch die USA – trotz der Angst vor anderen Menschen;
  • eine Weltreise mit Sonderurlaub und der festen Absicht, danach ins alte Leben zurückzukehren;
  • eine sechsmonatige Soloreise durch Südamerika und danach selbstständig machen;
  • eine Work-and-Travel-Aufenthalt in Kanada oder Neuseeland;
  • viele kurze Reisen während einer siebenmonatigen Lücke zwischen zwei Jobs;

Inspirierende Versionen von Modern Sabbaticals mit persönlichen Geschichten dazu, findest du in der Modern-Sabbatical-Interviewreihe.